Québec (Montréal)

Zeitraum: 13.10.-21.10.2018

Von Vancouver trat ich die Heimreise nach Deutschland an, mit einem Zwischenstopp von einer Woche in Montreal, QC. Québec ist der französischsprachige Teil von Kanada, die Sprache ist auch im Alltag sehr präsent. So heißt zum Beispiel die Feuerwehr nicht "Montreal Fire Service" sondern "Service de Sécurité Incendie Montréal", abgekürzt SIM. Aber auch sonst ist das französische allgegenwärtig, so wird in der U-Bahn alles ausschließlich auf französisch durchgesagt (sogar in Deutschland haben wir in der Bahn fast überall - wenn auch z. T. grauenhaft schlechte - englische Durchsagen...) und das beste: Es gibt keine STOP-Schilder. Diese heißen hier "Arrêt".

 

Doch kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. In Québec habe ich die Stadtgrenzen von Montréal nie verlassen, weshalb in diesem Beitrag auch nur die Feuerwehr dieser Stadt behandelt wird. In Québec gibt es ähnlich wie in manchen deutschen Bundesländern auch ein Nummernsystem. Die gängigsten Nummern sind:

1xx - Einsatzleitung

10xx-19xx - Sonderfahrzeuge

2xx - Löschfahrzeuge

2xxx - zweites Löschfahrzeug einer Wache

4xx - Drehleitern

6xx - Rüstwagen

7xx - Teleskopmaste

Diese "xx" werden dann mit den Wachnummern aufgefüllt. Das Löschfahrzeug von Wache 25 ist dann zum Beispiel 225, die Drehleiter von Wache 25 hat die 425. Hätte die Wache 25 noch ein zweites Löschfahrzeug, würde dieses 2025 heißen.

 

Da dies nun geklärt ist, gibt's jetzt noch einen Überblick über die besuchten Wachen:


Caserne 10

Feuerwachen werden auf französisch meist kurz "Caserne" genannt. Caserne 10 war in hörweite meiner Unterkunft, was nicht unbedingt von Vorteil war, da ich oft an ihr vorbei lief und meistens kurz, nachdem ich wieder weg war, der Alarm kam. Erst relativ am Ende meiner Zeit in Montreal habe ich es dann endlich geschafft, 2x Autopompe 210 & einmal Autopompe & Echelle gemeinsam zu filmen.


Caserne 27

An Wache 27 ist eine Drehleiter (427) sowie ein Löschfahrzeug (227) und auch einer von stadtweit drei Rüstwagen (627) stationiert. Der Rüstwagen war mit der ausschlaggebende Punkt, warum ich mir diese Wache ausgesucht habe. Caserne 27 hat mit ihren drei Fahrzeugen aber nur 2 Tore - in einem davon steht 427, das andere teilen sich 227 & 627. Das jeweils als letztes eingerückte Fahrzeug steht dann vorne - und wenn ein Alarm für das hintere Fahrzeug kommt, muss das vordere immer mit raus fahren, um Platz zu schaffen. Da bei solchen Rangierfahrten in Montréal immer die Nutzung der Lights vorgeschrieben ist, kann man in diesem Fall dann beide Einheiten filmen. Dies ist mir auch gelungen, das Video gibt es hier.


Caserne 30

Wache 30 ist eine der ältesten der Stadt - die ohnehin schon eine ganze menge historischer Feuerwachen zu bieten hat. Hier sind ein Löschfahrzeug (230) und eine Drehleiter (430) stationiert. Leider gelang es mir nicht, beide Einheiten auf einmal zu filmen, aber ich konnte sie je zwei mal einzeln erwischen. Auch ein Streifenwagen der Montrealer Polizei fuhr nahe der Wache entlang, das Video gibt es hier.


Caserne 5

Die Feuerwache 5 liegt nahe der Innenstadt und beherbergt neben Autopompe 205 & Echelle 405 auch zwei Einsatzleiter (116; 136) sowie den ELW 2 (Poste de Commandement 1005) und den GW-Atemschutz (Unité de ravitaillement en air respirable 1605). Hier gelang mir eine Doppelaufnahme von 205 (Reservefahrzeug 285) & 405, die aber leider etwas ungünstig für mich abbogen. An einem anderen Tag kehrte der ELW 2 und der GW-Atemschutz gerade auf die Wache zurück, als sie wieder alarmiert wurden und ich sie dann tatsächlich filmen konnte. Das freute mich sehr, da es von diesen beiden Einheiten bisher nur sehr wenige Aufnahmen gibt.


Caserne 20

Auch Wache 20 liegt in der Innenstadt und ist in einem Kaufhaus/Konferenzzentrum untergebracht. Normal sind hier ein Rosenbauer Teleskopmast (720) sowie ein Löschfahrzeug (220) untergebracht, doch als ich dort war, waren beides sehr in die Jahre gekommene Reservefahrzeuge. Das ist in Montreal zwar nicht unüblich, im Vergleich zu anderen Städten ist die Zahl der Reservefahrzeuge im aktiven Dienst aber enorm. Woran das genau liegt, weiß ich auch nicht. Die Drehleiter 483, die als Ersatz für Teleskopmast 720 fuhr und auf einem Freightliner-Fahrgestell aufgebaut wurde, ist auf jeden Fall etwas sehr besonderes. Sowas habe ich anderswo noch nie gesehen und bin entsprechend zufrieden, dieses Gerät gefilmt zu haben. Der Rosenbauer Gelenkmast 720 wurde leider inzwischen außer Dienst genommen und durch eine neue Rosenbauer-Leiter 420 ersetzt.


Caserne 19

Wache 19 liegt etwas weiter im Norden der Innenstadt. Hier sind Autopompe 219M (das M steht für "Mousse", zu deutsch "Schaum") sowie Echelle 419 untergebracht. Aber auch Autopompe 2019 findet hier im Herbst & Winter sein zu Hause, normalerweise ist 2019 auf einem Inselpark im Sankt-Lorenz-Strom untergebracht. Auch Autopompe 226 ist aktuell dort stationiert, da Wache 26 renoviert wird. Ich stellte mich nach meiner Ankunft an die Seite der Hauptstraße und wartete. Es dauerte nicht lang, bis ich plötzlich die mechanische Q-Sirene vernahm und mich fragte, woher das kam - es stellte sich heraus, dass die Fahrzeuge (bis auf 2019) über den Hinterhof ausrückten, womit ich nicht gerechnet hatte. Glücklicherweise bogen 219M und 419 aber in meine Richtung ab, sodass ich sie erwischen konnte. 419 kehrte nach einiger Zeit zurück, doch von 219M fehlte jede Spur. Stattdessen kam aus dem Süden der Innenstadt plötzlich Autopompe 223 zur Wachbesetzung. Autopompe 2019 war inzwischen unbemerkt alarmiert und zur Hauptstraße rausgefahren, während ich am Hinterhof wartete - doch nach vielen Stunden gab es endlich den lang ersehnten Alarm für Autopompe 223 & Echelle 419 zusammen!


Caserne 25

Die Feuerwache 25 liegt in unmittelbarer Nähe zur Wache 10 und damit auch zu meiner Unterkunft. Erst relativ zum Ende meiner Zeit in Montréal probierte ich mein Glück an dieser Caserne. Bei meinem ersten Versuch gelang es mir, Autopompe 225 zu filmen, bei meinem zweiten rückten 225, 425 gefolgt von 210 zu einem Feueralarm aus. Hierbei wurden sie von einem im absoluten Halteverbot parkenden Bus blockiert.


Mit Montréal war nun meine fast fünfmonatige Reise an ihrem Ende angekommen. Ende Oktober trat ich dann meinen Heimflug von Montréal nach München an.


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